Let´s face it.
Wir alle leben mehr in Digitalien, als wir glauben und wahrnehmen. Das steht fest. Und doch, so sagen Studien, sollen Facebook und Co. an Popularität verlieren. Da sollte man genauer hinsehen und scharf hinterfragen, was wirklich wie und wo los ist. Meinen wir. Und Lisa Faber von der Welser Webagentur Peritus sowieso. Sie nimmt uns mit auf die Reise nach Facebook und gibt uns 7 entscheidende Tipps für den individuellen Tripp. Gut, gleich von Anfang an zu wissen, was das lateinische Peritus bedeutet: Erfahren.
Klicks sind kein Klacks
Als Lisa Faber die 21. Schlossgarage – wieder einmal digital – am 20. April 2021 mit ihren Social Media-Erfahrungen füllte, wurde schnell klar: Facebook und Social Media sind wesentliche Informations- und Kommunikationskanäle im Marketing. Und: Erfahrung, Know-how und Planung sind entscheidende Formeln, wenn es für Marken und Unternehmen wirklich gut klicken soll.
Bevor es losgeht noch ein Hinweis: Social Media ist keine Raketenwissenschaft. Aber wer weiß, wie, was, wo funktioniert, fliegt besser durch die unendlichen Sozialen Weiten.
Facebook, Instagram, YouTube und Whatsapp sind im Kommunikationsmix fest installiert. Da mögen Studien und Deutungen aus unterschiedlichen Richtungen noch so sehr am Wert der Kanäle rütteln – Tatsache ist, dass in Österreich 3,9 Millionen Menschen einen FB-Account haben, auf Insta tummeln sich 2,3 Millionen. YouTube nutzen 5,8 Millionen und Whatsapp ist auf 88 % aller Handys in Österreich installiert. Bumm! Das sind die Fakten.
Unternehmen wie Amazon, Hofer oder Swarovski haben nicht umsonst starke Fangemeinden und die Top 3 Influencer Österreichs „beliefern online“ täglich rund 7,8 Millionen Abonnenten auf YouTube. Das sind satte Zahlen, die den Appetit anregen. Aber sie kommen nicht von ungefähr, sondern von Beharrlichkeit, zielgruppengerechter Info und minutiöser Planung.
Klar ist, dass die jüngsten Zielgruppen FB und Insta mehr und mehr verlassen, aber dennoch treffen wir in den für die meisten von uns bedeutenden Zielgruppen eine ganze Menge.
Vor allem, wenn wir
– Alter, Nutzung und Trends beachten,
– unsere Zielgruppen fokussieren,
– die Botschaften gut gestalten und timen,
– auf Relevanz setzen, auf Überraschung, Humor und Sympathie.
Bevor Lisa Faber mit ihren 7 Tipps loslegt, bringt sie 2 Themen ins Spiel, die als Säulen im digitalen Marketing angesehen werden können: Ziele setzenund Relevanz. Und dann startet sie die Reise durch ihre 7 Tipp-Etappen.
Tipp 1:
Definiere deine Zielgruppe & Plattformen.
Die großen Fragen sind: Wo sind die Menschen unterwegs, die ich erreichen will? Wie alt sind meine Zielgruppen? Welche Interessen haben sie, welche Themen berühren sie? Sind sie bild- oder textlastig? Jetzt ist die erste Selektion abgeschlossen.
Tipp 2:
Setze Dir Ziele.
Kundenbindung, Vertrauen, Image, Bekanntheit, neue Produkte, neues Team, mehr Traffic auf der Website, digitaler Kundenservice et cetera. Es gibt viele Ziele, die wir erreichen können. Wesentlich ist, dass wir sie klar definieren, setzen und verfolgen.
Tipp 3:
Entwickle eine Social Media Strategie.
Was groß klingt, ist in Wirklichkeit der scharfe Blick auf die ganz feinen Faktoren in der Unternehmung: die Kultur, die Menschen und das Miteinander. Sie bestimmen das Wirken im Social-Bereich. Was passt für mich, sind wir fit für Facebook, haben wir die Ressourcen und kennen wir uns technisch gut genug aus? Das sind die einen Fragen.
Die anderen zielen auf die strategischen Themen und das, was man wann, wo, wie und wem zeigen will. Zum Beispiel: Infotainment, lustige Fotos aus dem Meeting, Tipps & Tricks, Zeitgeschehen, Umfragen, Rätsel usw.
Tipp 4:
Erstelle relevanten Content.
Eine gute Formel für 100 % Relevanz ist:
45 % Entertainment + 45 % Information + 10 % Eigenwerbung
So kommen wir den Nutzern näher – individuell, typisch und unverwechselbar.
Bilder, Filme, Stories sind die Messages und die vier F’s – Fortune, Fame, Fulfillment, Fun – bestimmen das „Drehbuch“.
Ach ja, und die Influencer nicht zu vergessen. Denn sie haben eine Reichweite, die wir immer wieder einmal nutzen sollten. Das ist natürlich eine Investition, aber erstens kann man monetär zwischen Micro- (einige tausend Follower) und Macroinfluencer (Millionen Follower) unterscheiden, zweitens kann ein „kleiner“ Microinfluencer weitaus passender für ein Produkt, die Region, das Themenumfeld oder eben die Zielgruppe passen. Zu finden und zu buchen sind Influencer auf eigenen Datenbanken. Außerdem kann man auch mit dem einen oder anderen direkten Kontakt aufnehmen und das Anliegen besprechen – z. B. per Telefon.
Tipp 5:
Plane deinen Content.
Wer glaubt, dass (Media-)Planung im Digitalen einfacher ist oder einfach entfallen kann, der irrt von Posting zu Posting. Damit kommt einfach nie die volle Kraft eines Posts in die Kanäle. Denn meistens wird schnell-schnell agiert und weniger richtig gut gezielt.
Also: Redaktionsplan und Ressourcenplanung sorgen für Effizienz und Effektivität. Beide sind entscheidend in der digitalen Kommunikation.
Tipp 6:
Kenne die technischen Grundlagen.
Facebook hat von Jahr zu Jahr aufgerüstet und heute weiß man, was Algorithmen sind. Oder?
Also:
– Der Algorithmus offenbart, welcher User welche Inhalte sieht. Er bestimmt auch, wer aufgrund seines Userverhaltens was zu sehen bekommt.
– Die Organische Reichweite informiert uns darüber, wieviele User wir ohne Werbebudget erreicht haben.
– Sichtbare Interaktionen sind: Kommentare, Gefällt mir, Teilen.
– Nicht sichtbare Interaktionen sind: Klicks, Verweildauer.
Tipp 7:
Schalte bezahlte Werbung.
Werbung auf FB zahlt sich aus, weil sie dort ankommt, wo wir sie haben wollen: bei Interessent*innen, in der Region oder zur rechten Zeit. Hier ist professionelle Beratung natürlich besser als Trial & Error.
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Über die Autoren
Katja Jegorow-Matern
Matura an der HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz. Berufserfahrung im Werkhaus Fuschl als Textildesignerin und als Chefdekorateurin bei Sport Eybl in Wels und in Salzburg. Ausbildung zur Markencode Strategie-Partnerin
Aufgabenschwerpunkte: Geschäftsführung, Marken-Strategie Markencode, Projektbetreuung, Kundenbetreuung, Controlling. Das kritische Gewissen bei Entwürfen.
k.jegorowmatern@creativbuero.at
Günther Matern
Studium „Visuelle Mediengestaltung“ an der Kunstuniversität Linz, Heinrich-Gleißner Jugendpreis 1991, Arbeitsstipendium des BMfUK.
2000 Gründung des Matern Creativbüro. Seit 2004 Lehrauftrag für Designtheorie, Kunstuniversität Linz.
Aufgabenschwerpunkte: Marken-Strategie Markencode, Konzept, Kreation, Gestaltung, Kundenbetreuung,
g.matern@creativbuero.at